Schufa-Score & Finanzierung: Einfluss auf den Hauskauf

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Ein wichtiger Nachweis, um in Deutschland eine Immobilie zu mieten oder zu erwerben, ist ein der sogenannte Schufa-Score. Diese Kennzahl ist wichtig, um einer Dritten Partei, einem Vermieter oder einer Bank, nachzuweisen, dass man eine positive Bonität vorweisen kann.  In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Aspekte der Schufa-Bonität ein und wie diese sich insbesondere auch auf die Immobilienfinanzierung für den Kauf eines Hauses auswirken kann. Wir haben hierfür umfassende Informationen zusammengestellt, angefangen beim Verständnis des Schufa-Scores bis hin zu Tipps, wie Sie Ihren Score verbessern können.

Was ist die Schufa und welche Rolle hat sie für Immobilienfinanzierungen?

Schufa, kurz für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung„, ist die größte Auskunftei Deutschlands. Die Schufa wurde gegründet, um Unternehmen dabei zu unterstützen, Bonitäten von Verbrauchern möglichst akkurat einzuschätzen. Die Schufa führt detaillierte Aufzeichnungen über die Kredithistorie von primär von Privatpersonen aber auch von Unternehmen. Aus diesen aufgezeichneten Informationen wird dann ein Schufa-Score berechnet, der die jeweilige Kreditwürdigkeit und Kredithistorie widerspiegelt. Die Schufa verfügt über Daten aus verschiedenen Quellen, z.B. von Banken, Telekommunikationsunternehmen und sogar Energieversorgern, sodass dadurch ein vollständiges Bild Ihrer Kreditwürdigkeit entsteht. Ein Schufa-Score reicht von 0 bis 100; je höher der Score, desto besser. Ein Wert über 90 bedeutet meist ein geringes Ausfallrisiko. Deshalb ist es so wichtig, die Faktoren zu kennen, die Ihren Schufa-Score beeinflussen. Dazu gehören Ihr Zahlungsverhalten bei bestehenden Krediten, mögliche Zahlungsausfälle in der Vergangenheit, die Häufigkeit, mit der mehrere Kredite aufgenommen wurden, sowie u.a. die Anzahl von Bankkonten, die in Ihrem Namen geführt werden. Häufige Kreditanfragen können Ihrem Score schaden, aber man muss in dem Zusammenhang zwischen einer Kreditanfrage (also der Anfrage eines Kredits mit Einreichung des fertigen Kreditantrags) und einer Konditionsanfrage (anonyme Anfrage von Kreditkonditionen im Vorfeld einer Kreditbeantragung) unterscheiden. Kreditanfragen können den Score beeinflussen, Konditionsanfragen nicht. Ihr Schufa-Score kann Einfluss darauf haben, ob Sie einen Kredit für eine Wohnimmobilie erhalten und zu welchen Konditionen, denn Kreditgeber verwenden den Schufa Score, um Ihre Kreditwürdigkeit und die Konditionen für die Immobilienfinanzierung zu ermitteln. Ein hoher Schufa-Score kann zu besseren Kreditkonditionen führen. Ein niedriger Schufa-Score kann die Möglichkeiten der Kreditaufnahme einschränken oder die Kreditkonditionen deutlich verteuern. Für Hauskäufer ist es nicht nur empfehlenswert, sondern notwendig, ihren Schufa-Score vor der Aufnahme eines Kredits oder schon der Prüfung von Finanzierungsoptionen zu kennen und diesen zu optimieren. Überprüfen Sie daher Ihren Score am besten frühzeitig durch das Abfragen Ihrer Schufa-Auskunft bei der Schufa, damit Sie bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen können.

Wie der Schufa-Score die Finanzierung beim Hauskauf beeinflusst

Ihr Schufa-Score ist ein wichtiger Faktor bei der Beantragung einer Immobilienfinanzierung. Kreditgeber verwenden diesen Score, um das Ausfallrisiko eines Darlehensnehmers zu bewerten. Grundsätzlich nutzen Banken und Finanzinstitute diese Bewertung, um die Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, mit der Sie einen Kredit zurückzahlen werden, um damit das Ausfallrisiko des gewährten Darlehens zu minimieren. Ein hoher Schufa-Score bedeutet dabei ein geringes Risiko, dass der Kreditnehmer seine Darlehensraten nicht bedienen kann, sodass Darlehen an Kreditnehmer mit einer guten Schufa-Bonität in der Regel zu besseren Konditionen gewährt werden können. Bei der Beantragung eines Immobiliendarlehens ist der Schufa-Score eines der ersten Dinge, die die Kreditgeber prüfen. Er ist nicht nur für die Bewilligung wichtig, sondern auch für die Ermittlung der Konditionen, die jemand für ein Darlehen erhalten kann. Ein hoher Schufa-Score kann zu attraktiven Konditionen führen und ein niedriger Schufa-Score kann die Immobilienfinanzierung erschweren. Sie können zwar immer noch einen Kredit bekommen, aber dieser kann ggf. schlechtere Konditionen enthalten. Einige Kreditgeber können auch zusätzliche Sicherheiten oder einen Bürgen verlangen, um das erhöhte Ausfallrisiko zu mindern. Deshalb ist es für Kreditnehmer wichtig, ihren Schufa-Score schon lange vor der Beantragung einer Baufinanzierung zu überprüfen und wenn notwendig zu verbessern. Eine frühzeitige Prüfung Ihres Scores gibt Ihnen Zeit, noch ausstehende Kredite zu begleichen, im Score eingetragene Fehler zu korrigieren und weitere Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Bonität umzusetzen.

Wie Sie Ihren Schufa-Score optimieren können

Die Verbesserung Ihres Schufa-Scores ist ein strategischer Prozess, der mehrere proaktive Schritte umfasst. Eine der effektivsten Möglichkeiten, Ihren Score zu verbessern, besteht darin, offene Rechnungen immer pünktlich zu zahlen. Das gilt für Kreditkartenrechnungen ebenso wie für die monatlichen Zahlungen von Verträgen oder sonstige Rechnungen bzw. Lastschriften. Ein diszipliniertes Zahlungsverhalten zeigt potenziellen Kreditgebern, dass Sie ein zuverlässiger Kreditnehmer sind, was sich positiv auf Ihren Schufa-Score auswirkt. Eine weitere Strategie besteht darin, wenig Gebrauch von Ihrem verfügbaren Dispositionskredit bei Ihrem Girokonto zu machen. Auch ein bewusstes Umgehen mit Kreditlimits und kein Ausschöpfen des verfügbaren Kreditkartenrahmens kann sich positiv auf Ihren Schufa-Score auswirken. Finanzexperten empfehlen, nicht mehr als 30 Prozent des Kreditlimits bei offenen Kreditlinien zur gleichen Zeit auszunutzen. Dies zeigt, dass Sie für Konsumausgaben nicht auf geliehenes Geld angewiesen sind. Vermeiden Sie zu viele neue Kreditanfragen in kürzester Zeit, denn jede  neue Kreditlinie löst das eine Anfrage bei der Schufa aus, die Ihren Score durch Überbeanspruchung vorübergehend senken kann. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ihren bestehenden Bank- und Kreditkonten. Eine Schließung alter Konten ist daher nicht immer die beste Lösung, da sich langjährige, gut geführte Konten sogar positiv auf Ihren Schufa-Score auswirken können. Schließlich sollten Sie Ihre Schufa-Auskunft regelmäßig auf Fehler wie sich überschneidende Zahlungsverpflichtungen oder zu spät gezahlte Rechnungen prüfen, damit Sie diese frühzeitig erkennen und entsprechend beanstanden können. Indem Sie jährlich eine kostenfreie Kopie Ihrer Schufa-Auskunft anfordern, können Sie sicherstellen, dass die Informationen aktuell und korrekt sind. Die Schufa bietet auch einen Zugang zu Ihrem Score in Echtzeit, falls das besser zu Ihren Präferenzen passt.

Schufa-Mythen

Die Schufa spielt zwar eine wichtige Rolle, trotzdem haben viele Menschen immer noch falsche Vorstellungen von ihrer Funktionsweise. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass sich die regelmäßige Überprüfung der eigenen Schufa-Bonität durch die kostenfreie Schufa-Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO (https://www.meineschufa.de/de/datenkopie) negativ auf den eigenen Score auswirkt. Tatsächlich hat die Einsichtnahme in die eigene Schufa-Auskunft (Datenübersicht nach § 34 BDSG) keinen Einfluss auf Ihren Schufa-Score. Viele Menschen denken hinaus, dass ihr Schufa-Score immer gleichbleibt und keine Veränderungen im Verhalten der zu bewertenden Person widerspiegelt. Das ist jedoch ein Trugschluss. In Wirklichkeit ist der Schufa-Score dynamisch und kann durch aktuelle Aktivitäten verändert und beeinflusst werden. Gesunde Gewohnheiten in Bezug auf die eigenen Finanzen spiegeln sich im Laufe der Zeit in Ihrer Schufa-Auskunft wider und zeigen sich mit der Zeit auch in einem verbesserten Schufa-Score. Diese Dynamik ist der Grund, warum es für Immobilienkäufer, die gute Finanzierungskonditionen erhalten möchten, wichtig ist, finanziell verantwortungsbewusst zu handeln. Die Schufa sammelt auch nicht nur negative Informationen und konzentriert sich bei der Bewertung von Bonitäten nicht nur auf Zahlungsausfälle und verpasste Zahlungen. Die Schufa sammelt ein breites Spektrum an Daten, die sowohl positive als auch negative Punkte umfassen. Positive Informationen wie z. B. pünktliche Zahlungen und langjährig laufende Bankkonten spielen genauso eine wichtige Rolle bei der Berechnung Ihres Schufa-Scores wie die Aufnahme von Krediten. Daher ist es wichtig, positive Einflüsse auf die Bonität zu verstärken, während negative Einträge vermieden werden sollten.

Weitere Informationen zu Immobilienfinanzierungen und Baufinanzierungen finden Sie unter Baufinanzierung, Finanzierungen für WohnimmobilienBauvorhaben, Modernisierungsvorhaben und Finanzierung von Mehrfamilienhäusern.

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